Sobald ich wieder zurück war, ging es direkt wieder los und ich durfte Malins Familie kennenlernen. Wir sind dann mit unserem (etwas peinlichen Touristen-) Truck Richtung Murchison Falls Nationalpark losgefahren. Dort stand die nächsten 4 Tage Safari auf dem Plan.

Der morgendliche Gamedrive war definitiv mein Highlight. Bei Sonnenaufgang durch traumhafte Landschaften fahren und Elefanten, Giraffen, Antilopen und vieles mehr beobachten. Einfach oben im Fahrtwind stehen und die Weite genießen. Sehr schnell war ich im afrikanischen Leben wieder drin und merkte kaum, dass ich die letzten Tage in einer ganz anderen Welt unterwegs war.

Nach dem Anschauen der Tiere, waren wir noch bei den Murchison Falls, den angeblich stärksten Wasserfällen der Welt. Das war sehr beeindruckend und die Regenbögen, die überall waren, passten perfekt ins Ambiente.

Später an dem Tag ging es noch zum Schimpansen Trekking. Wir sind mitten durch den Regenwald gestiefelt. Mit unseren guten Turnschuhen durch Schlamm, Sümpfe, Pützen und immer durch Geäst, was im Weg war. Es war zwischenzeitig so schrecklich, dass wir nur noch lachen konnten. Die Schimpansen hätte man, selbst wenn sie da gewesen wären, nicht gesehen, weil alles so dicht bewachsen war. Als wir schon komplett schlammig waren, Ameisenstiche ohne Ende hatten und eigentlich schon aufgegeben hatten, ging es noch ein letztes Mal in den Wald rein, wo wir schon nach wenigen Metern die ersten Schimpansen sahen. Später wurden wir belohnt mit Zuckerrohressenden Schimpansen auf der Wiese. Ich habe mich selten so auf eine Dusche gefreut.

Am nächsten Tag ging es schon wieder zurück ins Projekt. Das war wirklich schön. Die Kinder haben sich riesig gefreut uns wieder zu sehen und ich war froh, wieder in einer bekannten Umgebung zu sein. Malins Familie war danach noch einige Tage da. Ich war alleine in unser Wohnung, da Malin mit ihrer Familie in der Nähe in einem Haus gewohnt hat. Wir waren noch ein paar Mal in Jinja, wo wir uns unter anderem auch mit Emmanuel, unserem kath. Priesterfreund, getroffen haben und eine Tour in der Stofffabrik gemacht haben. Außerdem war etwas Zeit, um mit den Kindern zu spielen, zu kuscheln und natürlich zu tanzen. Im Laufe der Zeit hat sich Malins Familie auch eingermaßen an die uganische Hitze und die andere Kultur (Dreck, laute Musik, angeschaut werden, Müll etc.) gewöhnt, was mich und Malin sehr entspannt hat. Dann mussten wir uns alle verabschieden und Malins Familie nach Deutschland fliegen lassen.

Seitdem sind Malin und ich wieder auf uns alleine gestellt. Und das genießen wir gerade sehr (allerdings jeder auf seine Art und Weise (Malin ist nämlich direkt krank geworden)). Der letzte Monat war wohl der ereignisreicheste seit wir hier in Uganda sind. Es ist so viel passiert und das Wort „Alltag“ war definitiv ein Fremdwort für uns. Ich hatte in meinem Leben selten eine so ereignisreiche Woche, wie die der Safari: Montags an der Ostsee spazieren gehen, Mittwochs nach Berlin auf eine Beerdigung fahren, Donnerstag zurück nach Afrika fliegen und ab Freitag auf Safari unterwegs sein. Ich bin sehr dankbar, dass ich die Möglichkeit hatte nach Hause zu fliegen, meine Liebsten zu sehen und danach Malins Familie kennenzulernen und auf Safari zu gehen. Nachdem Malin mir über 8 Monate lang Geschichten von und mit ihrer Familie erzählt hat, war es dringend nötig dazu Gesichter zu bekommen. Das war richtig schön!

Jetzt kommen wir langsam wieder im Alltag an, wobei die Schule schon wieder Ferien hat. Damit fällt jegliche Arbeit in der Schule weg und die Kinder tanzen uns den ganzen Tag auf der Nase herum. Die letzten 3 Monate sind angebrochen, in weniger als 90 Tagen geht es zurück nach Hause. Es wird noch so viel passen, zum Beispiel der Besuch meiner Mutter (große Vorfreude!). Uns ist sehr bewusst geworden, das nun die Tage und Wochen im Projekt gezählt sind, sodass wir die Zeit jetzt noch mehr versuchen zu genießen und bestmöglich zu nutzen! Jetzt wisst ihr wieder, was die letzten Wochen hier so los war in Uganda 🙂

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